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  unser persönliches Portrait
 

 

Ein Gespräch mit

Hildegard Beisecker

 

 

43 mal Gastmutter und Organisatorin der Gruppe Gries

 

 

 

Sie betreuen seit vielen Jahren die Ortsgruppe Gries des Vereins „Kinder von Shitkowitschi – Leben nach Tschernobyl“. Wie hat alles angefangen?

 Mein Mann und ich lasen 1993 ein Inserat im Kirchenboten.
Später lagen am Seefest in Gries dann Informationsblätter aus.
Seinerzeit mussten wir die Kinder noch in Germersheim im dortigen Dekanat abholen.
Da wir zu der Zeit die erste Familie waren, die Kinder aufnahm, war alles noch sehr schwierig.

Im folgenden Jahr war mein Mann über das Dekanat in Weißrussland. Nachdem er die Situation selbst gesehen hat, haben wir im Folgejahr drei Kinder über die Gruppe Böhl-Iggelheim bei uns aufgenommen.

 

Haben Sie fortan jährlich Kinder bei sich aufgenommen?

Jawohl. Als mein Mann noch lebte, hatten wir in jedem Jahr zwei Kinder bei uns zur Erholung. Seit dem Tod meines Mannes ist in jedem Jahr ein Kind bei mir zu Gast.
Bis heute haben wir 26 Kinder betreut, 12 Mädchen u. 14 Jungs sowie 17 Wiederholungskinder.

 

Wie ging es mit Ihrem Engagement innerhalb des Vereins weiter?

1995 gründeten mein Mann und ich eine Ortsgruppe in Gries.
Ein Großteil unserer Freizeit wurde in die jährliche Gastelternsuche und die Organisation der Ausflüge während der Kindererholung investiert.

Die Eindrücke, die ich bei meinen drei Reisen nach Weißrussland mit nach Hause genommen habe bestärkten mich immer wieder, weiterzumachen. Auch dann, wenn es nicht einfach für mich ist.

Große Hilfe habe ich nach dem Tod meines Mannes durch einige Familien, die mich tatkräftig unterstützen. Wir sind ein homogenes Team, das weitere Hilfskräfte benötigt und für jegliche Mithilfe sehr dankbar ist.

 

Organisiert die Ortsgruppe Gries ebenfalls Konvois?

Die Paketannahme für den Konvoi zweimal jährlich ist ein weiteres Aufgabengebiet. Wir koordinieren den jeweiligen Termin für die Paketannahme mit dem Fachausschuss in Böhl-Iggelheim, da die Pakete über Böhl-Iggelheim nach Weißrussland transportiert werden.

 

Haben Sie Wünsche an den Verein?

Die jährliche Kindererholung ist mir sehr wichtig und ich hoffe, dass diese über den Verein und mit meiner Mitarbeit noch lange Zeit möglich sein wird.
Ich habe immer sehr bewundert, was der Verein leistet und dass alles bis zu Ende ausgeführt wird.

Desweiteren sind die Informationen, die wir durch die KVS-Nachrichten erhalten, für uns unverzichtbar. Diese sollten in jedem Fall weiterhin zweimal jährlich erscheinen.
Ein sehr wertvoller Erfahrungsaustausch sind für mich auch die zweimal jährlich stattfinden Treffen der Ortsgruppen. Ansonsten helfen Telefonate mit den einzelnen Ressorts häufig weiter.

 

Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft?

Mein großer Wunsch ist es, nochmals nach Weißrussland zu reisen. Ein schlechtes Gewissen hätte ich dann allerdings sicher, da „unsere Kinder“ aus der gesamten Region stammten, die vom Verein betreut wird und somit weit verstreut sind. Ich befürchte, dass ich sie aus Zeitmangel in dem für mich kurzen Aufenthalt und aus Mangel an Fahrgelegenheiten wahrscheinlich nicht alle würde aufsuchen können.

 

Haben Sie noch weitere ehrenamtliche Aktivitäten?

Ich bin Kirchendienerin und Mitglied des Frauenbundes. Weiterhin besuche ich den Bastelkreis in Gries.

 

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen noch lange Zeit eine gute Gesundheit und Elan für die Fortsetzung Ihrer vielen Aktivitäten.

 

Das Interview wurde geführt von Karla Sachs.

 
      Aktualisiert am: 28.05.2007