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  unser persönliches Portrait
 

Franz Eckerle, 66 Jahre

 

 

Fachausschuss: Konvoi, Fuhrpark, medizinische Geräte

 

 

 

 

 
Herr Eckerle, seit Jahren engagieren Sie sich für die Kinder von Shitkowitschi. Was sind Ihre Beweggründe?
1994/95 kam der erste Kontakt zum Verein Kinder von Shitkowitschi – Leben nach Tschernobyl e.V. zustande. In der Folgezeit nahm ich immer wieder Ferienkinder aus Weißrussland zur Erholung auf. Bei meinen Studienreisen und Arbeitseinsätzen in den Jahren 1996-1998 konnte ich mich selbst von der Not der Menschen in Weißrussland überzeugen. Vor allem die schlechte medizinische Versorgung der Bevölkerung stellt ein großes Problem dar.
Inwieweit kann unser Verein hier helfen?
In den letzten Jahren wurde bereits viel geleistet. Angefangen beim Bau des Krankenhauses in Lenin, der für weißrussische Verhältnisse als einmalig zu bezeichnen ist, der Renovierung weiterer Krankenhäuser bis hin zur Unterstützung der Ärzte vor Ort mit Medikamenten, medizinischen Geräten sowie medizinischer Fachliteratur. Natürlich sind unserem Verein Grenzen gesetzt, dennoch müssen wir hier weiter tätig bleiben. Durch viele Briefe bekommen wir immer wieder bestätigt, dass unsere Arbeit eine echte Hilfe für die Menschen in Belarus ist.
Worauf ist bei unseren Anstrengungen die medizinische Versorgung in der Region Shitkowitschi zu verbessern besonders zu achten?
Bei vielen Besuchen in Belarus wurde immer wieder deutlich, wie wichtig die Gespräche mit den Ärzten, Therapeuten und Krankenschwestern sind. Wir konnten feststellen, dass hoch komplizierte medizinische Geräte oft nicht eingesetzt werden können, einfacherer Geräte dagegen besser ausgelastet und kostengünstiger sind. Sehr wichtig ist auch die Koordination unserer Hilfeleistungen um einen sinnvollen Einsatz der medizinischen Geräte und der Medikamente sowie deren gerechte Verteilung zu gewährleisten.
Welche Ziele verfolgt der Fachausschuss Konvoi, Fuhrpark, medizinische Geräte in Zukunft?
Zurzeit machen sich sehr stark die Spätschäden der Tschernobylkatastrophe bemerkbar. Schilddrüsen-, Stoffwechsel-, Immunschwäche- und Krebserkrankungen nehmen stark zu. Wir werden weiter versuchen den Bedarf der 5 Krankenhäuser und der Ambulatorien an medizinischen Hilfsgütern, soweit es uns möglich ist, zu decken. Hierbei werden wir uns verstärkt darum bemühen, dass die Hilfen auch mit den anderen Hilfsvereinen in Deutschland, die in der Region Shitkowitschi tätig sind, koordiniert werden. Das Problem der gerechten Verteilung steht dabei im Vordergrund.
Wichtig ist uns auch zukünftig weiter präsent vor Ort zu sein, Fachgespräche mit den Ärzten zu suchen und wo möglich mit fachlichem Rat zu helfen. Bei meinem nächsten Besuch werden wir an alle Ärzte und mit der Verordnung und Ausgabe von Medikamenten betreute Personen so genannte „Rote Listen“, das sind Bücher in denen ca. 90.000 Medikamente beschrieben sind, austeilen. Dort finden sich auch alle von uns gelieferten Medikamente.
Vielen Dank für das Gespräch.
 
      Aktualisiert am: 19.11.2005