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  unser persönliches Portrait
 

 

Franz Eckerle

unterstützt den Kirchenneubau in Lenin

 

 

 

 

 

 

Im März 2003 berichteten wir über die im Zweiten Weltkrieg von deutschen SS-Soldaten niedergebrannte russisch-orthodoxe Kirche in Lenin, von der nur ein Steinhügel übrig geblieben war. Nach dem Zusammenbruch der GUS-Staaten lebten auch die Kirchengemeinden wieder auf. In Lenin dient ein schlichtes Wohnhaus als Versammlungs- und Gottesdienstraum und die Gemeinde sehnt sich seit langem wieder nach einer richtigen Kirche.

Herr Eckerle, wie kam es, dass Sie sich für den Kirchenbau so engagieren?
„Anlässlich des Krankenhausneubaus durch unseren Verein war ich in den 90-er Jahren im Arbeitseinsatz in Lenin dabei. Sonntags besuchte ich den Gottesdienst der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Lenin. Dadurch und durch persönliche Sachspenden für den Kindergarten wurde ich in Lenin bekannt. Damals bat der Pfarrer um eine Spende von ca. 2.000 Euro, um eine zerfallene Kapelle auf dem Friedhof neu aufzubauen. Unser Verein hatte keine Möglichkeit zu helfen, weil die Vereinssatzung solche Maßnahmen nicht ermöglicht. 2005 erhielt ich einen Brief von einer alten Frau aus Lenin, einer Zeitzeugin des Massakers, der von dem unsäglichen Leid der Bevölkerung im 2. Weltkrieg berichtete. Mehr als 500 Menschen wurden in der Leniner Kirche verbrannt. Sie bat um Hilfe für einen Kirchenneubau. Der Brief erschütterte mich so sehr, dass ich spontan meine Hilfe zusagte.“

Sie haben seither bereits 11.000 Euro Spendengelder einsammeln können. Wie ist Ihnen das gelungen und welcher Art war Ihre Motivation?
„Meine Kirchengemeinde, St. Bartholomäus in Birkweiler, hat für den Kirchenbau in Lenin ein Sonderkonto eingerichtet. Finanzielle Hilfe konnte ich nicht bekommen, da der Unterhalt unserer eigenen Kirche ebenfalls auf Spenden angewiesen ist. Meine Familie, Verwandte und gute Freunde haben mir geholfen. Ich bin praktizierender Katholik und versuche, meinen Glauben auch im Sinne einer ökumenischen Zusammenarbeit unter den christlichen Religionen zu leben. Zum Zweiten soll dieser Kirchenbau ein Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Weißrussland und Deutschland sein, im Sinne von Wiedergutmachung für Unrecht, das diesen Menschen geschehen ist.“

Wie werden die Spendengelder in Belarus verwaltet? Jeder Spender möchte sicher gehen, dass sein Geld auch tatsächlich in den Neubau fließt.
„Die Spendengelder werden von mir privat oder per Überweisung auf ein Sonderkonto „Kirchenbau Lenin“ eingezahlt. Dies wurde mit Hilfe von Herrn Bürgermeister Sawitzki aus Shitkowitschi bei der Bank eingerichtet und von allen Steuern und Abgaben freigestellt. Es handelt sich um ein Eurokonto. Nach Vorlage von Rechnungen für den Kirchenbau wird das Geld in Rubel umgerechnet und an Pfarrer Mamanowitov ausbezahlt. Die Kontoauszüge werden mir zur Prüfung übermittelt.“

Wie auf dem Foto zu sehen ist, steht der Rohbau. Wie geht es voran und wann kann mit der Fertigstellung gerechnet werden?
„Der Pfarrer und die Kirchengemeinde in Lenin rechnen mit der Einweihung im Juni dieses Jahres. Für den Innenausbau werden weitere Spendengelder bereitgestellt. Ich hoffe auf Unterstützung kirchlicher Hilfsorganisationen. Die Anträge sind gestellt.“

Sie haben viel „Herzblut“ in dies Projekt investiert, das mit der Arbeit und Aufgabenstellung unseres Vereins nichts zu tun hat, sondern als „Begleiterscheinung“ Ihrer Arbeit für „Kinder von Shitkowitschi“ entstanden ist. Was tun Sie im Rahmen der Vereinsarbeit?
„Meine Familie hat bereits aus 12 Familien Kinder zu Erholungsaufenthalten im Sommer und im Frühjahr aufgenommen. Zu allen Familien pflegen wir weiterhin gute Kontakte und unterstützen mit Paketen, Apfelbäumen und Saatkartoffeln. Als Heilpraktiker habe ich mit vielen Ärzten Gespräche über Naturheilverfahren geführt und auch gemeinsame Behandlungen von Ärzten und Patienten begleitet. Immer wieder wird um homöopathische Ampullenpräparate und medizinische Kleingeräte gebeten, die ich in den meisten Fällen besorgen kann. In der Gruppe Landau - SÜW arbeite ich nach meinen Möglichkeiten mit.“

Herr Eckerle, wir wünschen weiterhin viel Erfolg für das Projekt „Kirche für Lenin“. Wer dies finanziell unterstützen möchte, kann gerne auf unser Vereinskonto unter dem Stichwort „Kirche Lenin“ spenden. Wir werden Ihnen das Geld gerne weiterleiten.

Das Gespräch führte Gudrun Behrens

 
    Aktualisiert am: 04.02.2010