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unser persönliches Portrait | |||
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Dr. Waltraud Jobst – eine außergewöhnliche Frau
Ärztin hilft Tschernobyl-Betroffenen und kämpft gegen Atomtechnologie |
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Aufgewachsen ist sie in Niederbayern zusammen mit sieben Geschwistern auf einem Bauernhof - unser Mitglied Dr. Waltraud Jobst. Nach dem Abitur studierte sie an der Universität Ulm Medizin. Heute betreibt die Ärztin für Innere Medizin und Allgemeinmedizin eine Praxis in Hanhofen.Der Vater der Ärztin lebte im Krieg als 19-jähriger Soldat ein Jahr in den Pripjatsümpfen. Durch seine Erzäh-lungen über das Leid der Weißrussen war sie sensibilisiert, als die „Tschernobyl-Katastrophe“ passierte.Deshalb regte sich in ihr ein besonderes Gefühl der Verantwortung und der Wunsch nach einer Art Wiedergutmachung. Bereits vor 10 Jahren gab es den ersten Kontakt zu einem „Tschernobyl-Kind“ aus Grischinowitschi. Seitdem lädt sie alljährlich Kinder und Betreuerinnen in ihre Familie ein, packt Pakete und unterstützt die Familien „ihrer“ Kinder. Ganz speziell kümmert sie sich um die Lösung medizinischer Probleme und besorgt dringend benötigte Medikamente und medizinische Geräte (z. B. Ultra-schallgeräte für die Krankenhäuser in Turow und Lenin).Bei zahlreichen Besuchen im Raum Shitkowitschi konnte sie sich ein genaues Bild über den gesund-heitlichen Zustand und die Nöte der Menschen in der Tschernobyl-Region machen. Nach ihrer Meinung ist unsere Hilfe auch 16 Jahre nach dem Reaktorversagen noch immer so wichtig wie am ersten Tag. Die längere Zeit anhaltende Verbesserung der Gesundheit der Kinder nach einem Erholungsaufenthalt ist eindeutig festzustellen, meint Frau Dr. Jobst.1996 bereiste sie mit Dr. Lengfelder, Professor am Strahlenbiologischen Institut der Universität München die Tschernobyl-Region und lernte vor allem aus seinen Studien die Folgen von „Tschernobyl“ kennen. Als Konsequenz aus den gewonnenen Erkenntnissen engagiert sie sich auch bei uns gegen die Anwendung der Atomtechnologie zur Energiegewin-nung. So arbeitet sie seit der Gründung in der Römerberger Bürgerinitiative „Kein Zwischenlager in Philippsburg“ mit. In diesem Zusammenhang ist es ihr Hauptanliegen, die Bevölkerung über die Gefahren der Folgen von Niedrigstrahlung in der Umgebung von Kernkraftwerken aufzuklären. Schon seit 1979 ist sie Mitglied der Organisation „Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs“ – IPPNW, die lange vor Tschernobyl vor den Gefahren der Atomenergie gewarnt hat.In Vorträgen und Presseveröffent-lichungen versucht Frau Dr. Jobst, die Erinnerung an die Atomkatastrophe und seine langfristig noch nicht absehbaren Folgen wach zu halten und zu verdeutlichen, dass es auch bei uns keinen Schutz dagegen gibt. Katastrophenschützer haben auch nur den Rat, Jodtabletten einzunehmen und an-sonsten auf eine günstige Wetterlage zu hoffen, sagt sie. Frau Dr. Jobst hält auch die Beteuerungen der Atomindustrie, unsere Anlagen seien grundsätzlich absolut sicher, für eine unzulässige Verharmlosung der Tatsachen. „Der Ausstieg aus der so gefährlichen Art der Energieerzeugung sollte zugunsten erneuer-barer, mensch- und unweltfreundlicher Energieformen möglichst rasch vollzogen werden“, so Waltraud Jobst. |
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Aktualisiert am: 19.11.2005 |