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  unser persönliches Portrait
 

Interview mit

Marliese Schwarz,

Leiterin des Fachausschusses Schule, Bildung, Kultur:

 

 

 

 

Wie kamen Sie zum Verein Kinder von Shitkowitschi?
Wir hatten schon 1992 unser erstes Gastkind und gehörten dann im Herbst des gleichen Jahres zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Ausschlaggebend für unser andauerndes Engagement war dieses Kind, das uns durch seine Aufgeschlossenheit begeisterte. So begann ich, die Sprache zu lernen und fuhr im Sommer 1993 das erste Mal nach Shitkowitschi. Daraus wurden inzwischen 11 Reisen und mehr als 20 Gastkinder in unserer Familie.

 

Viele Menschen haben auch immer wieder Gastkinder zu Besuch. Was hat Sie bewogen, darüber hinaus ständig und aktiv für den Verein tätig zu werden?
Eine große Rolle haben die Besuche in Weißrußland und das Erleben der Verhältnisse vor Ort gespielt. Mir war wichtig, dass sich die Schul- und Lebensbedingungen der Kinder auch in ihrem Alltag in der Heimat verbessern.

 

Wann haben Sie den Ausschuss Schule, Bildung und Kultur übernommen? Welche laufenden und sporadischen Aufgaben ergeben sich daraus?
Mit Erweiterung der Vorstandschaft vor ca. fünf Jahren übernahm ich die Leitung dieses Ausschusses. Die laufenden Aufgaben sind: Kontakte zwischen Schulen und Kindergärten in Weißrußland und unserer Region zu knüpfen und zu pflegen. Ich sammle das komplette Jahr über gut erhaltene Schulranzen, Mäppchen, Schreibmaterialien, Papier und Spielzeug. Die Zahl der Schulanfänger wird bereits in den Kindergärten ermittelt und wir statten sie mit Schulranzen, Schreibmaterial und Heften aus. Bei Hilferufen von Schulen und Kindergärten werden mit dem nächsten Konvoi die benötigten Materialien – soweit sie beschafft werden können - geschickt. Hierzu gehören Wasch- und Putzmittel ebenso wie Büromaterial und Kleidung für bedürftige Kinder.

 

Worin bestehen die Aufgaben im Bereich Kultur?
Planung und Durchführung von Konzerten weißrussischer Chöre oder Folkloregruppen, Veranstaltungen zur Bekanntmachung des Vereins in unserer Region, z.B. durch Teilnahme an Weihnachtsmärkten (in Böhl und Dudenhofen), Benefizkonzerte (2005 mit Grand Malör) und die Organisation von Studienfahrten, die ich vorzugsweise mit Flugzeug oder Bahn durchführe.

 

Ist das nicht sehr zeitaufwendig? Wie werden Sie unterstützt?
Zeitaufwendig natürlich insbesondere in der unmittelbaren Vorbereitungszeit und zu den einzelnen Veranstaltungen. Ich verbringe viele Stunden am Telefon, z.B. bei der Suche nach Gastfamilien oder bei Gesprächen mit den Konzertveranstaltern. Hierbei helfen mir die Mitglieder des Fachausschusses, der insgesamt mit sechs Personen besetzt ist.

 

Wie vereinbaren Sie das mit Ihrer Familie? Inwieweit ist Ihr Ehemann mit Ihrem Engagement einverstanden?
Die Familie ist inzwischen nicht mehr das Problem, da die Kinder erwachsen sind. Mein Mann hat mich immer unterstützt. Er kennt die Situation in Belarus bestens, da er selbst bereits 23 Mal bei Arbeitseinsätzen und Konvois mitgearbeitet und an Studienfahrten teilgenommen hat.

 

Wie ist Ihre Planung für die Zukunft? Was sind die nächsten Projekte?
Für Mai 2006 plane ich die nächste Studienfahrt mit der Bahn. Die Kontakte mit den Kindergärten und Schulen bedürfen einer ständigen Pflege. Auch das kostet immer wieder Zeit. Im Herbst 2006 wollen wir aus Anlass des 20. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe noch einmal den Kinderchor der Musikschule Shitkowitschi einladen.

 

Liebe Frau Schwarz, wir wünschen Ihnen für die Zukunft weiterhin eine glückliche Hand bei allen Planungen und Unternehmungen und bedanken uns für das Gespräch.

 

Das Interview führten Gudrun Kirch und Karla Sachs

 
 
      Aktualisiert am: 15.12.2005