Sie ist seit acht Jahren Direktorin der Musikschule in Shitkowitschi und leitet seit 31 Jahren den Kinderchor Ulybka, das heißt Lächeln. In der Musikschule werden 319 Schüler von 32 Lehrern an 13 verschiedenen Instrumenten ausgebildet. Weiterhin musizieren die Kinder in einem Blasorchester, ein Volksorchester und in dem Kinderchor. Pro Jahr veranstaltet die Musikschule ca. 47 Konzerte in Shitkowitschi und der Umgebung. Frau Chamiezewitsch war mit dem Kinderchor schon sieben mal in Deutschland.
Welche Auswirkungen haben die Aufenthalte in Deutschland auf das Verhalten der Kinder in Belarus?
Weil die Kinder so herzlich aufgenommen und so gut versorgt werden, haben sie eine sehr große Motivation zur Erweiterung ihres Repertoires. Sie sammeln hier sehr viel Erfahrung für die Auftritte in Belarus. Sie üben fleißig, da sie natürlich gerne mit nach Deutschland fahren wollen und werden immer besser. Die Aufenthalte helfen bei der Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse. Wir bieten in der Musikschule fünf Sprachen an.
Welche Wünsche gibt es um den Kontakt zu intensivieren?
Wenn wir einen Kontakt zu einer deutschen Musikschule aufbauen könnten und wir einen deutschen Chor zu uns nach Shitkowitschi einladen könnten, wäre es für uns sehr schön.
Gibt es ganz besondere Erlebnisse bei den Einladungen?
Bei dem Konzert mit dem Kammerchor in Speyer gab es eine besondere Nähe. Unsere Kinder lernten mit Begeisterung die Lieder in Esperanto und sangen ohne Probe mit dem Chor. Dies zeigt uns – die Musik kennt keine Grenzen. Die Exkursion nach Heidelberg war ein besonderes Erlebnis. Mich beeindruckt immer wieder die große Aufmerksamkeit und das Interesse der deutschen Gastfamilien an unseren Kindern. Das Verständnis der Mitglieder des Vereins und die Organisation der Konzertreisen ist vorbildlich. Ich persönlich verstehe nur sehr wenig deutsch, aber die Beziehung zu den Familien kommt vom Herzen. Die Augen erklären uns, dass alles gut ist. Ich bin sehr dankbar, dass wir in diesem Jahr wieder nach Deutschland kommen konnten. Wir waren darüber sehr überrascht.
Es freut mich, dass so viele Besucher unsere Konzerte mit so viel Applaus begrüßen. Ich bin begeistert, dass beim Vortrag der deutschen Lieder die Besucher ohne Aufforderung mitsingen.
Gibt es besondere Wünsche für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass die Kontakte sich weiter entwickeln und es neue Formen der Zusammenarbeit gibt. Wir suchen neue Projekte. Der Kontakt soll erhalten bleiben.
Ich wünsche allen deutschen Freunden Gesundheit, Wohlstand und viel Musik im Herzen.
Das Gespräch führte Werner Bossert |