P R O J E K T E
   
  Studienfahrt mit der Bahn
 

Für alle, die das Abenteuer Belarus von Anfang an genießen wollen, ist die Studienfahrt mit der Bahn genau das Richtige. Spätestens wenn man in Hannover in den russischen Nachtzug steigt, fühlt man sich wie in einer fremden Welt.

Man versucht, die anderen Fahrgäste nicht zu wecken, was natürlich nicht gelingt, weil man die viel zu großen Koffer in den viel zu kleinen Abteilen nur mit größter Mühe verstauen kann. Eine sportliche Höchstleistung ist es, sein Bett zu beziehen, (übrigens mit immer hygienisch sauber verpackter Wäsche), besonders wenn man in der dritten „Etage“ schläft.

 
       
 

Oder schlafen soll, denn wirklich schlafen können im ratternden Zug nur Menschen, die entweder todmüde (wie etwa Reiseleiter) oder bei der Rückfahrt völlig erschöpft von den Eindrücken in Belarus (oder vom ungewohnten Wodkagenuss) sind.

Gegen Mitternacht wird man von mehr oder weniger freundlichen Grenzbeamten geweckt, die die Pässe kontrollieren, ohne im Dunkel der Nacht die dazugehörigen Gesichter zu erkennen.

 
       
 

Vom Flur her steigt einem der köstliche Duft von Borschtsch in die Nase, den sich das freundliche Zugpersonal auf seiner langen Tour in der „Bordküche“ zubereitet.

Gegen Morgen, wenn die Betten abgezogen und hochgeklappt sind und das Bettzeug Stück für Stück gezählt wurde (manche Passagiere können wohl alles brauchen!), erledigt man im abteileigenen Badezimmer (ca. 30 x 30 cm) seine Morgentoilette und stellt sich vorher oder nachher in der Schlange vor dem WC an.

 
       
 

Kurz vor Warschau serviert der Schaffner gegen ein kleines Trinkgeld leckeren russischen Tee (wahlweise Kaffee), der zum mitgebrachten Frühstück hervorragend schmeckt.

Gegen Mittag beginnt dann schon das Kribbeln in der Magengegend, wenn sich der Zug der weißrussischen Grenze nähert und die Ungeduld wird nur dadurch etwas gemildert, dass man seine Uhr eine Stunde vorstellen darf.

Wenn dann nach der Einfahrt in den Bahnhof Brest noch die Passkontrolle ohne Beanstandungen überstanden ist und der Bus mit den Freunden aus Shitkowitschi auf uns wartet, dann steht einem erholsamen Aufenthalt in Belarus nichts mehr im Weg.

       
 

Fakten:

Reisedauer ca. 20 Stunden von Mannheim bis Brest, einmal umsteigen

Busfahrt ca. 4 Stunden von Brest bis Shitkowitschi

Kosten: Gruppenpreis Bahn 170 € pro Person (April 2006)

Nachteil: Gepäck tragen, enge Abteile

Vorteil: kostengünstig, Möglichkeit zu schlafen oder „spazieren zu gehen“

 
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      Aktualisiert am: 23.02.2010