P R O J E K T E
   
  Aktion - Mahnwache zum 25. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe in Iggelheim
 

Erinnert euch…

 

 

   

 

 

 

Am 26. April trafen sich am Iggelheimer
Dorfplatz Mitglieder des Vereins
„Kinder von Shitkowitschi -
Leben nach Tschernobyl“ und der
„Grünen“ zum Gedenken an die Katastrophe
von Tschernobyl.

 

Foto: Franz Gabath

   
 

Angestoßen vom Verein, „Kinder von Shitkowitschi-Leben nach Tschernobyl“ und organisiert von Parteimitgliedern „Der Grünen“ aus Böhl - Iggelheim trafen sich 22 Mitglieder beider Gruppen zum Gedenken, am 25. Jahrestag der
Katastrophe von Tschernobyl, am Dorfplatz von Iggelheim.
100.000 Menschen sind wegen der Atomkatastrophe von Tschernobyl krank geworden, 10.000 Menschen sind gestorben. Das jedenfalls sind die Zahlen, von denen die Weltgesundheitsorganisation ausgeht.
Marliese Schwarz vom Verein „Kinder von Shitkowitschi" kennt die drama-tischen Folgen aus eigener Anschauung. Seit vielen Jahren organisiert der Verein Erholungsurlaube in Deutschland für Kinder aus der besonders schwer betroffenen Region in Weißrussland.
Vor 20 Jahren war sie selbst Gastmutter für Kinder aus Weißrussland, und seitdem lässt sie deren Schicksal nicht mehr los. „Viele kommen mit Behinderungen auf die Welt, oder ihr Immunsystem ist stark geschwächt", sagt sie. „Die Erholungsurlaube sind deshalb unsere zentrale Aufgabe. Sie
verbessern nachweislich die Gesundheit der Kinder." Schwarz ist mit dem Verein bereits 14-mal in die Region gereist und hat auch Russisch gelernt. Für sie ist die ehrenamtliche Arbeit Herzenssache.
Deshalb ist sie trotz Schmuddelwetters auf den Dorfplatz nach Iggelheim gekommen um dort der Opfer zu gedenken.
Auch die Ortsgruppe der Grünen ist dabei, auf bunten Transparenten erklären sie: „Atomkraft? Nein Danke!"
Ein Punkt, in dem sich die beiden Gruppen einig sind. Gerald Hebling von den Grünen sagt: „Gerade unsere Region ist mit den Meilern in Philippsburg und Biblis stark betroffen. Wir brauchen eine politische Wende, denn bisher ist Atomenergie einfach profitabler als alternative Energien. Ein Meiler macht pro Tag eine Million Gewinn. Atomkraft ist die Lizenz zum Gelddrucken".

  Wer an diesem Nachmittag nach wütenden Jugendlichen sucht, die lauthals das Ende der Atomkraft fordern, der sucht vergebens. Auch die Polizei ist zwar da, bleibt aber arbeitslos.
Schließlich sind nur Anwohner aus der Nachbarschaft gekommen. So auch das Ehepaar Schropp, das nur einige Straßen entfernt wohnt. Alfons Schropp und seine Frau Helga erzählen, dass sie früher selbst für die Atomkraft waren. Doch jetzt wollen sie einen europaweiten Ausstieg aus der Kernenergie. „Aus einem Land muss eben der Anstoß kommen, man kann die Augen vor dem Problem nicht mehr verschließen", sagt Alfons Schropp. Und seine Frau Helga nickt zustimmend. Für sie hat die Atom - Katastrophe in Japan das Fass zum überlaufen gebracht.
Stephan Hanisch, Vorsitzender von„Kinder von Shitkowitschi", hofft jedenfalls, dass die neu entfachte Atom - Debatte auch dazu führt, dass mehr Familien die Kinder aus der verseuchten Region um Tschernobyl zum rholungsurlaub aufnehmen. Denn in den ver-r-gangenen Jahren sei es immer schwieriger geworden, Gasteltern für die Kinder zu finden. Für Juni ist ein Aufenthalt von etwa 70 Kindern in der Pfalz geplant. Tschernobyl bleibt auch nach 25 Jahren aktuell, denn die Menschen essen immer noch „verseuchte“ Nahrungsmittel und werden dadurch krank.
       
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      Aktualisiert am: 03.06.2011